Die Abiturientinnen und Abiturienten des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums in St. Josef haben ihr Abi „in der Tasche“.
11 Schülerinnen und Schüler nahmen Stolz in einem selbstorganisierten Abiball ihre Abschlusszeugnisse von der Direktorin Frau Schott entgegen. Der gesamte Erlös in Höhe von 540 Euro wurde an das SOS Kinderdorf gespendet.Doppelter Grund zum Feiern auch, da in St. Josef seit 10 Jahren am Sozialwissenschaftliche Gymnasium das Abitur abgelegt werden kann.
Die elften Klassen des beruflichen Gymnasiums St. Josef waren vom 12.-14. Juli auf einer Studienfahrt in Straßbourg. Nachdem die Schüler in Straßbourg angekommen waren, bekamen sie eine Stadtführung durch die Altstadt und die Kathedrale. Am Dienstag besuchten die Schüler das Europaparlament und hatten ein Gespräch mit dem Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland (CDU, MdEP). Nach Diesem besuchten sie noch eine Plenarsitzung des Parlaments. Das Thema der Sitzung war die Spaltung Zyperns und die mögliche Sendung eines Diplomaten zur Lösung der Zypernfrage. Hierbei sprach auch der neugewählte zyprische Ministerpräsident Nikos Christodoulidis vor dem Parlament.
Nachmittags besuchten die Schüler das historische Gerberviertel von Straßbourg, auch Petite France genannt und bestiegen den Turm der Kathedrale. Am Tag der Rückfahrt wurden die Schüler bei der Congrégation des Soeurs de la Charité de Straßbourg (Kongregation der barmherzigen Schwestern von Straßbourg) eingeladen und bekamen eine Führung durch den Konvent. Es fand ein reger Austausch zwischen den Schülern und den Schwestern statt.
So eine Studienfahrt ist für die nächsten elften Klassen wieder geplant.
Zum Ende des Schuljahres – und des ersten Schuljahres mit dem Fach PP (Pädagogik und Psychologie) – besuchten die Klassen SG11.1 und SG11.2 des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums (SG) mit ihren Klassenlehrer*innen Frau Wengert und Herrn Bertenrath das MuSeele, ein Psychiatriemuseum auf dem Gelände des Klinikums Christophsbad in Göppingen.
Im MuSeele geht es um Diagnosen, Therapiemethoden, Krankheitsbilder und Behandlungen heutige und aus vergangener Zeit.
Es ist beispielsweise möglich, anhand eines nachgestellten Raumes, das Erkranken an einer Schizophrenie hautnah zu erleben. Die Besucher*innen betreten diesen Raum, der alles andere als einladend ist. Aufgrund der Unmengen an Müll, die sich auf dem Boden befinden, muss ein Weg durch das Zimmer erst einmal geschaffen werden. Alte Zigarettenstummel, Pizzareste, leere Dosen und (unechte) Kakerlaken liegen im Zimmer verteilt. Sogar die Stimmen, die bei einer Schizophrenie vorkommen können, sind bei Betreten des Zimmers deutlich zu hören. Erschreckend! Aber das alles ist die traurige Wahrheit einer Schizophrenie.
Interessiert waren wir natürlich nicht nur an den Krankheiten selbst, sondern auch daran, wie diese behandelt werden. Spannend bei den Behandlungsmöglichkeiten war, dass uns zu den heutigen Beispielen von Behandlungen zusätzlich noch erklärt wurde, wie Behandlungen früher waren. Früher beispielsweise wurden Patientinnen oder Patienten stundenlang in Wasserbäder gesetzt. In der heutigen Zeit ist bekannt, dass diese Behandlung natürlich keine psychische Krankheit vermindert, geschweige denn heilt. Die Psychologen damals wussten es allerdings einfach nicht besser.
Eine Behandlung, die eine enorm hohe Erfolgsquote hat und für die Psychologie eine große Bereicherung war und bis heute immer noch ist, ist die sogenannte Elektrokrampftherapie (kurz EKT). Die EKT ist in der MuSeele sehr ausführlich dargestellt. Bei einer EKT, wie dort beschrieben, werden Elektroden an der Kopfhaut der Patientin oder des Patienten angebracht. Durch diese Elektroden werden elektrische Impulse stimuliert. Während der Behandlung kommt es vor, dass Körperteile der Patientin oder des Patienten anfangen zu zittern. Dies sieht sehr erschreckend aus und erweckt den Anschein, als würde die/der Betroffene unter starken Schmerzen leiden. Das war tatsächlich früher der Fall. Bei den heutigen Behandlungen ist es beruhigenderweise jedoch so, dass die Patientin oder der Patient zuvor eine Kurznarkose erhält und somit nicht das Geringste von der Behandlung mitbekommt. Auch dauert die EKT nur wenige Minuten. Das Ergebnis dieser Behandlungen ist die Besserung des Zusammenspiels verschiedener Hirnregionen, das zuvor durch die Erkrankung verändert war. Angewendet wird die EKT beispielsweise bei Menschen mit starken Depressionen.
Ein weiteres – schreckliches – Kapitel, dem das MuSeele sich widmet, ist die sogenannte Aktion T4. Die Aktion T4 bezeichnet den systematischen Massenmord an mehreren 10.000 Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen in Deutschland von 1940-1941 unter Leitung der Zentralstelle T4. Unter diesen Opfern befanden sich auch einige Patient*innen des Christophsbads. Auf einer Fotowand sind die Bilder ehemaliger Pat*ientinnen gezeigt – teilweise mit dem Hinweis „T4“ versehen. Der beklemmende Eindruck, der einen beim Betrachten überfällt, wird durch die originalen Koffer der Betroffenen noch unterstrichen.
An mehreren Stellen werden die Besucher*innen im MuSeele dazu aufgefordert, selbst mitzumachen. Damit wird die Erfahrung noch plastischer.
Diese Exkursion war eine gelungene Abrundung dessen, was wir in PP gelernt hatten.
Vom 30.06.-02.07.2022 begaben sie die Klassen 11 und 12 auf Studienfahrt nach Straßburg
Am Donnerstag, den 30.06.2022 trafen sich alle Klassen in der Schule um anschließend die Fahrt nach Straßburg anzutreten.
Die Hinfahrt nach Straßburg klappte ohne größere Probleme und gegen Abend konnten die Zimmer in unserer tollen Unterkunft bezogen werden.
Gestärkt vom Frühstück in unserem Hotel starteten wir in unseren zweiten Tag. Heute stand ein Besuch bei der Congrégation des Soeurs de la Charité de Strasbourg (Kongregation der Barmherzigen Schwestern von Straßburg) auf dem Plan. Dort wurden wir herzlich mit Getränken und frischen Hefezöpfen empfangen. Anschließend durften wir einem äußerst interessanten Vortrag über die jahrelange Geschichte der Schwestern in Straßburg zuhören. Der Besuch endete mit einem festlichem 3-Gänge Menü, zu dem die Schwestern uns eingeladen haben. Es ging weiter zu unserem nächsten Abenteuer, einer Stadtführung. Wir waren alle sehr von Straßburg begeistert und die Stadtführung stellte für uns eine große Bereicherung dar. Nach diesem Erlebnis können wir auf alle Fälle eines versichern: Straßburg ist immer ein Besuch wert!
Am Samstag stand ein weiteres Highlight auf dem Programm. Wir folgten der Einladung des MdEP Rainer Wieland im Europaparlament in Straßburg. Schon das Gebäude war architektonisch beeindruckend. Innen oval und von außen rund.
Herr Wieland beantwortete all unsere Fragen, gewährte uns einen Einblick in seinen Arbeitsbereich und kam auch auf aktuelle Fragen wie die Aufnahme der Ukraine in die EU zu sprechen. Es ging aber nicht nur um seine politischen Positionen. So sagte er, dass er jungen Menschen, wenn er um einen politischen Rat gefragt werde, immer sage: „Fragen Sie mich, hören Sie mir zu, aber glauben Sie mir nichts“. Diese Aufforderung, sich eine eigene Meinung zu bilden, verknüpfte er mit dem Rat, als junger Mensch möglichst viele Praktika zu machen, um Erfahrungen zu sammeln – so habe er regelmäßig Praktikanten in seinem Büros in Brüssel und Straßburg. Von solchen Erfahrungen, so Wieland, profitiere man sein Leben lang.
Anschließend führte Herr Wieland uns durch sämtliche Fraktionssäle. Sehr beeindruckend war der große Plenarsaal.
Mit vielen Eindrücken traten wir dann am Samstag die Heimreise an.
„Helden“ sind das Rahmenthema des diesjährigen Seminarkurses der Klasse 12 des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums in St. Josef. Am Samstag, den 14.Mai, machten sich die teilnehmenden Schülerinnen zusammen mit Frau Nagel und Herrn Bertenrath nach Königsbronn auf.
Ziel der Exkursion war die „Georg-Elser-Gedenkstätte“ am Brenztopf in Königsbronn. Georg Elser, der in Königgsbronn aufgewachsen ist, platzierte im November 1939 eine Bombe im Hofbräukeller in München- mit dem Ziel, Hitler und die Führungsriege der Nationalsozialisten zu töten. Mehrfach hat er in den Verhören nach seiner Verhaftung zu Protokoll gegeben, er habe den Krieg verhindern wollen. Elser, 1903 geboren, hatte als Kind den Ersten Weltkrieg erlebt und sah eine neuerliche Katastrophe auf Deutschland zukommen, die er unbedingt verhindern wollte. In monatelanger Vorbereitung setzte er seinen Plan in die Tat um. Die Bombe kam zur Explosion, verfehlte Hitler, der vor der Säule, die zugunsten der Bombe in wochenlanger Arbeit für die Bombe ausgehöhlt worden war, um eine knappe Viertelstunde.
Wenig später wurde Elser verhaftet, verhört und ins KZ gebracht. Er lebte dort bis April 1945, als er – wie andere politische Häftlinge, etwa Dietrich Bonhoeffer – erschossen wurde, als klar wurde, dass es zu dem geplanten Schauprozess gegen ihn nicht mehr kommen würde.
Wie heldenhaft die Tat Elsers aus heutiger Sicht auch ist, wie mutig, sich in einer gleichgeschalteten Diktatur – allein – den Machthabern entgegenzustellen, so sehr verwundert, wie lange es gedauert hat, bis Königsbronn den Sohn ihrer Stadt als Helden mit einer Gedenkstätte geehrt hat. Nur dem Engagement eines Lehrers und der rührigen Arbeit eines von ihm gegründeten Arbeitskreises ist es zu danken, dass in Königsbronn 1998 – fast 60 Jahre nach Elsers Tat – die Gedenkstätte eröffnet werden konnte.
Die Interessante Führung, die uns dort angeboten wurde, ließ uns nicht nur den Mut des schwäbischen Widerstandskämpfers nachempfinden, sondern konfrontierte uns immer wieder mit dem momentan in Europa herrschenden Krieg – und den Anzeichen für den heraufziehenden Konflikt in den letzten Jahren, die in ihrer Bedrohlichkeit lange Zeit aber nicht erkannt worden waren.
Noch ganz unter dem Eindruck, wie Geschichte sich wiederholen kann, klang der Ausflug am Itzelsberger See aus, bevor wir wieder zurück nach St. Josef fuhren.
Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.
Unbedingt notwendige Cookies
Unbedingt notwendige Cookies sollten jederzeit aktiviert sein, damit wir deine Einstellungen für die Cookie-Einstellungen speichern können.
Wenn du diesen Cookie deaktivierst, können wir die Einstellungen nicht speichern. Dies bedeutet, dass du jedes Mal, wenn du diese Website besuchst, die Cookies erneut aktivieren oder deaktivieren musst.